Abstract

Mensch, Natur, Erde neu denken: die Verflechtung von Geist-Leib-Gefühl-Kontext als Perspektive einer Pädagogik der Erfahrung

 

Die Dichotomie von Körper und Geist ermöglicht, dass der Mensch sich zu Natur und Körper wie zu Objekten verhalten kann, die untersucht, genutzt, kuriert, behandelt, operiert, ästhetisiert, manipuliert werden können. Der Preis dieser Erfolgsgeschichte liegt darin, dass das Eingewobenensein des Menschen in die Natur schlicht vergessen wird und die emotionale Empfindsamkeit dafür verloren geht, was Menschen an Natur und Körper anrichten. Diesem Verlust von Zusammengehörigkeit des Menschen mit der Natur und mit sich selbst wird eine Dichotomie-kritische und leibphänomenologisch orientierte Pädagogik der Erfahrung entgegengesetzt.

 

L’intreccio di mente-corpo-emozioni-contesto: ripensare l’essere umano e l’essere del Pianeta nella prospettiva di una Pedagogia esperienziale

 

La dicotomia corpo-mente permette all’uomo di agire verso la natura ed il proprio corpo come oggetto che va studiato, utilizzato, curato, trattato, gestito, estetizzato, manipolato. Il prezzo di questa storia di successo è la perdita di consapevolezza dell’intreccio tra uomo e natura, corpo e mente, e con ciò anche della sensibilità emotiva per le conseguenze del comportamento umano verso se stessi, verso l’altro e verso la natura, straniati attraverso la scissione tra una natura oggetto e una mente ritenuta autonoma. A questa tendenza si contrappone una pedagogia esperienziale orientata alla fenomenologia del corpo vissuto (Leibphänomenologie).

 

 

Hans Karl Peterlini, Alpen-Adria-Universität Klagenfurt (Österreich)

 

Hans Karl Peterlini, geboren 1961 in Bozen, lebt in Bozen und Klagenfurt; langjähriger Chefredakteur kultur- und gesellschaftspolitischer engagierter Medien („ff“, „südtirol profil“, „24h“), intensive Auseinandersetzung mit Mehrheits-Minderheitenverhältnissen am Beispiel Südtirol, zunehmende Verlagerung auf Identitäts-, Konflikt- und Bildungsforschung; zahlreiche  Publikationen,  u.a. Bomben aus zweiter Hand (1992), Wir Kinder der Südtirol-Autonomie (2003), die Biographien von Silvius Magnago und Hans Dietl (2007), Freiheitskämpfer auf der Couch (2010), Heimat zwischen Lebenswelt und Verteidigungspsychose (2012); Habilitation im Fach Bildungswissenschaften und Lernforschung an der Universität Innsbruck mit der Schrift Lernen und Macht (2014) über Bildungsprozesse in Schule, Kultur und Politik; gegenwärtiger Schwerpunkt das Zusammenleben in ethnisierten und migrantisch geprägten Gesellschaften, seit 2014 Professor für Erziehungswissenschaft und Interkulturelle Bildung an der Alpen-Adria-Universität Klagenfurt.

 

Hans Karl Peterlini, born 1961 in Bozen, has worked for a long time on issues of identity building, ethnic conflicts and processes of peacebuilding and living together in South Tyrol (Italy) as an example for regions with ethnic minorities in foreign states. He oriented himself to a pedagogical perspective on this issue, researching on processes of personal social learning in heterogeneous spaces, regions and contexts (s. Lernen und Macht, An der Seite des Lernens and other publications). Since 2014 he is professor of education and intercultural education, Alpen-Adria-University of Klagenfurt/Celovec (Austria).